Unser Dorf – unsere Zukunft
Viele haben hier und dort schon etwas vom „Dorf-Entwicklungskonzept“ gehört oder gelesen.
Ein großes Wort – ein großes Vorhaben. Etwas, das uns alle betrifft!
Im April des vergangenen Jahres gab es dazu mit über 1 00 Teilnehmern eine Auftakt-Veranstaltung. Nach den Wahlen wurde ein neuer Ausschuss ins Leben gerufen, der sich fast ausschließlich um die Dorfentwicklung
kümmert – der Lenkungsausschuss. Nach den Sommerferien wurden aus dem Lenkungsausschuss heraus Bürgerworkshops zu verschiedenen Themenbereichen durchgeführt, deren ersten Ideen aus der Auftaktveranstaltung stammten. Leider haben nicht so viele Bürgerinnen und Bürger den Weg in das Bürgerhaus gefunden, um sich an den Workshops zu beteiligen, wie wir erhofft hatten. Dabei geht es uns doch alle an! Vielleicht wäre da noch mal eine ganz andere Idee aufgekommen…schade.
Nun hat der Lenkungsausschuss mit dem Planungsbüro EMM, Frau Müller-Meernach aus Westensee, zusammen in 6 Handlungsfeldern verschiedene Schlüsselprojekte (dies sind größere Projekte, die eine maßgebliche
Rolle für eine Dorfentwicklung spielen) und Projekte (dies sind kleinere Projekte, die auch wichtig sind, aber nicht alleine die Dorfentwicklung beeinflussen) entwickelt.
Die 6. Handlungsfelder:
1. Daseinsvorsorge
2. Klimaschutz und Energie
3. Bildung, Sport, Kultur und Freizeit
4. Mobilität, Verkehr, Erreichbarkeit
5. Siedlungsentwicklung, Wohnen und Gewerbe
6. Umwelt und Naherholung
Diese 6 Handlungsfelder enthalten unter anderem die Schlüsselprojekte „Generationengerechtes Ortszentrum“, „Multifunktionales Dorf- und Familienzentrum“, ein „Verkehrskonzept“, ein „Rundweg mit Orientierungssystem“ und viele weitere, sinnvollen Projekte. Maßgeblich für das Thema „Daseinsvorsorge“ ist der Abriss und die Entsiegelung des HaGe-Geländes. An dieser Stelle kann, zentral im Ort gelegen, neben
Mietwohnraum viel Gutes gelingen. In den Projekten enthalten sind beispielsweise eine medizinische Grundversorgung, eine Kita, aber auch Kleingewerbe. Diese Projekte müssen nun mit dem Grundstückseigentümer
und weiteren Investoren in Einklang gebracht werden. Das ist kein leichtes Unterfangen. Viele kleinere Ideen und Projekte werden bereits jetzt in den entsprechenden Ausschüssen beraten und umgesetzt, zum Beispiel die
Bienenblühwiesen im Dorf.
Aber eines muss uns allen klar sein: die Umsetzung des Dorf-Entwicklungskonzeptes wird nicht schnell gehen.
Die Beantragung von Fördergeldern, die weitere Planung und die tiefergehende Konzeption wird noch einige Zeit benötigen. Vor uns steht ein schwieriger Spagat zwischen der Umsetzung dringender Themen (wie der
weiteren Entscheidung für einen Kita-Neubau auf dem HaGe-Gelände und die Erweiterung der Grundschule durch zwei weitere Module) und Weiterentwicklung und Umsetzung des Dorf-Entwicklungskonzeptes. Auch
die Planung und Umsetzung von Baugebieten muss parallel laufen. Die Frage, was das „richtige“ Wachstum für Alveslohe ist, lässt sich leider nicht mit einem Satz beantworten. Der Wunsch nach einem maßvollen Wachstum ist richtig, aber was ist maßvoll? Die Bevölkerungsentwicklung der letzten 1 5 Jahre in Alveslohe zeigt jedenfalls auf, dass das Verhältnis von Wohnneubau zu neugeborenen Kindern nicht den statistisch geplanten Werten entspricht. Aber jetzt keine weiteren Baugebiete auszuweisen, um einen weiteren Anbau an der Schule oder
Kindergarten zu verhindern, kann nicht der richtige Weg sein. Die Folge wäre eine Bevölkerung mit einem
weiteren Anstieg der Ü-60-Einwohner. Doch gerade die Familien, bei denen häufig beide Elternteile arbeiten,
führen auch zu einem Anstieg des Lohnsteueranteils, den die Gemeinde erhält. Darum – einige Themen müssen parallel laufen und manchmal muss man auch den (vermeintlichen) zweiten Schritt vor dem ersten Schritt tun.
Der Bürgerverein Alveslohe hat sich in den Sitzungen der Gemeindevertretung am 05. März 201 9 und am 02.
April 201 9 – entgegen der dort vertretenden Mindermeinung und trotz offensichtlicher Verhinderungsversuche – klar und unmissverständlich für eine familienfreundliche Gemeinde und für moderates Wachstum mit neuen Baugebieten, den im Lenkungsausschuss entwickelten Schlüsselprojekten und Projekten in den einzelnen Handlungsfeldern mit gewissen Prioritäten ausgesprochen und wird diese auch als Schwerpunkt aktiv und operativ begleiten.
Dabei freut uns besonders, dass unser Antrag zur Planung und zum Bau eines multifunktionalen Dorf- und
Familienzentrums auf dem HAGE-Gelände auf so breite öffentliche Zustimmung gestoßen und als Schlüsselprojekt
in die zukünftige Dorfentwicklung aufgenommen worden ist.
Wir wünschen uns auch weiterhin viele Anregungen aus der Bevölkerung, um diese Entwicklung mit tollen
Ideen und gern auch Tatkraft weiterhin zu unterstützen.
Ihre Wibke Vonsien – Mitglied des Lenkungsausschusses